Erhaltet unser STADTGRÜN !!
"Bäume und Sträucher, Hecken, Blumen und Wiesen – urbanes Grün macht unsere Städte attraktiver und lebenswerter. Stadtgrün reguliert die Temperatur, reinigt die Luft und wirkt sich damit positiv auf das Stadtklima und auf die Gesundheit aus. Es bietet Lebensraum für Flora und Fauna und unterstützt die biologische Vielfalt in der Stadt“, stellt das Bundesumweltministerium fest, siehe das Grünbuch dazu: https://www.bbsr.bund.de/…/Vers…/2015/gruenbuch-2015-dl.pdf…
Und was passiert in der Harzer Provinz, wenn man genauer hinschaut, wie dieses Ziel hier in die Praxis umgesetzt wird?
Die Goslarer Umweltverbände NABU, BUND und Natur- und Umwelthilfe sind enttäuscht über die Handlungsweisen vieler der in Stadt und Landkreis für den Baumschutz und die Baumpflege Verantwortlichen. In unserem gemeinsamen Umweltbüro, Petersilienstr. 23 in Goslar, geben sich derzeit die natur- und umweltbewussten Bürger die Klinke in die Hand und unsere Telefone stehen kaum noch still. Immer wieder beklagen Bürger*innen das Fällen von Hecken, Büschen und Bäumen. In vielen Bereichen des Stadtgebiets, aber auch im übrigen Landkreis werden nicht nachvollziehbar Brutgelegenheiten und auch Unterschlüpfe für Kleinsäuger und Insekten vernichtet.
Allzu oft passieren solche umwelt- und naturschädigenden Maßnahmen auf Privatgelände oder werden mit der Begründung "Verkehrssicherung“ vollzogen. Wir kommen auch oftmals zu spät, weil wir erst dann von den Bürger*innen unterrichtet werden, wenn die Maßnahmen im Gange sind oder schon beendet wurden. In vielen Fällen sind auch sog. „Verkehrssicherungsmaßnahmen“ in Art und Umfang nicht nachvollziehbar. So geben z. B. Wohnbauunternehmen offen zu, dass sie dieses Tabula rasa vornehmlich aus Kostengründen veranstalten.
Niemand kann etwas gegen sachgerechten Rückschnitt haben, doch hier geht es oft um die völlige Vernichtung von Stadtgrün. Die Gebiete, in denen das stattfindet, werden immer zahlreicher. In Goslar-Jürgenohl, an der Füllekuhle, in Hahnenklee, in Clausthal-Zellerfeld, Braunlage, Hohegeiß und Bad Harzburg wurden wir auf solche Maßnahmen hingewiesen. Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig. Auch im Falle der Baumfällungen in Lutter standen wir mal wieder vor vollendeten Tatsachen. An der Halberstädter Straße sind trotz unserer Einreden beim Landkreis Goslar die Überwinterungs- und Fortpflanzungsareale streng geschützter Blindschleichen vernichtet worden, obwohl wir Hilfe bei der Auszeichnung und Umsiedlung angeboten hatten. Geltendes Natur- und Umweltrecht wird oft einfach mit Füßen getreten, man setzt sich einfach darüber weg und stellt es ins eigene Ermessen, was wichtiger ist. Das kann und darf so nicht weitergehen!
Für die Goslarer Umweltverbände:
NABU-Kreisgruppe Goslar e.V.
Wolfgang Moldehn
Natur- und Umwelthilfe Goslar e.V.
Gerwin Bärecke
BUND Westharz
Dr. Friedhart Knolle